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fragen zum alten basel
Geschichte des Voltaplatzes



Herr W. / 26. August 2004:

Ich werde immer wieder angefragt, was denn hier vor langer Zeit war. Ich beschäftige mich mehr mit der Gegenwart und muss da leider passen. Sicher war der Voltaplatz weit von den Toren der Stadt ein unbedeutender Acker nachdem die Kelten abgezogen sind. Wissen Sie mehr über die Vergangenheit von Basels lautester Kreuzung?

Antwort von altbasel.ch:

Zwischen 150 bis 80 vor Christus gab es nordöstlich des heutigen Voltaplatz eine keltische Siedlung mit einfachen Häusern, Brunnen und einem Friedhof. Kelten lebten dort bis eine neue Siedlung auf dem Münsterhügel entstand. Noch im 11. Jahrhundert sei die Gegend zwischen Basels Stadtmauer und dem Lysbüchel als Teil der Elsässer Hard bewaldet gewesen. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Wald gerodet. Die gewonnene, wenig fruchtbare, Fläche diente als Weideland.

Der heutige Voltaplatz liegt mitten in diesem einstigen Weideland. Der Platz, und vor ihm die Strasse, sind benannt nach Alessandro Volta (1745-1827), jenem Physiker aus Italien der eine nach ihm benannte Stromquelle konstruierte, und der in der Masseinheit Volt in der Welt der Elektrizität verewigt wurde. Die Voltastrasse erhielt ihren amtlichen Namen 1897. Der Voltaplatz befand sich bis im Jahr 1911 am Rheinufer, wo die Voltastrasse und die Mühlhauserstrasse sich kreuzen.

Bis 1934 die Dreirosenbrücke fertig war diente er als Wendeplatz für einmündende Strassen. 1958 wurde neu die Kreuzung Elsässerstrasse / Voltastrasse Voltaplatz benannt, womit der Platz seinen heutigen Standort bekam. 1968 schrieb Hans Adolf Vögelin (1923-1999) dass der Voltaplatz zu jenen Strassenkreuzungen gehöre, die immer wieder den neuen Bedürfnissen des Verkehrs unterworfen waren. Beinahe könne man von einer permanenten Baustelle sprechen.



Beitrag erstellt 26.09.2004 / Neufassung 24.09.2012

Quellen:

Othmar Birkner / Hanspeter Rebsamen, Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850-1920 - Basel, von der Christoph Merian Stiftung ermöglichter Seperatdruck aus Band 2 der Gesamtreihe, herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Zürich, 1986, Seite 199 (Dreirosenbrücke, zum alten Standort des Voltaplatzes)

André Salvisberg, Die Basler Strassennamen, Christoph Merian Verlag, Basel, 1999, ISBN 3-85616-104-X, Seite 420

Natahlie Schaer / Barbara Stopp, Bestattet oder entsorgt? Das menschliche Skelett aus der Grube 145/230 von Basel Gasfabrik - Materialhefte zur Archäologie in Basel, Heft 19, herausgegeben von der Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt, Basel, 2005, ISBN 3-905098-40-7, ISSN 1424-7798, Seite 71 (Plan der Keltensiedlung)

Paul Siegfried, Basels Strassenamen, Verlag Helbing & Lichtenhahn, Basel, 1921, Seite 77

engel

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