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Felix Burckhardt, der Basler Stadtpoet Blasius



Herr I. / 24. August 2009:

Ich habe den Mundartdichter Blasius nicht gefunden. Liegt das an mir? Leider finde ich auch kaum Literatur über, bzw. von ihm.

Antwort von altbasel.ch:

Über Blasius ist allgemein wenig im Internet zu finden, da er eher ein lokales Phänomen ist. Aus der Bibliothek von altbasel.ch habe ich Ihnen einige Angaben zu ihm zusammengestellt.

Felix Burckhardt war als Basler Stadtpoet unter dem Pseudonym "Blasius" bekannt. Er wurde 1906 in Langenbruck im Oberbaselbiet geboren und schlug nach der Matur in Basel die Laufbahn des Juristen ein. Das Jurastudium absolvierte er in Basel, Genf und München. Als Dr.iur. eröffnete er schliesslich in Basel seine Praxis als Advokat und Notar. 1935 trat er mit Esther Elisabeth Schmid vor den Altar. Burckhardt wirkte auch als Sekretär der Medizinischen Gesellschaft Basel.

Seiner Tätigkeit für die Medizinische Gesellschaft folgte später das Amt des Generalsekretärs der Schweizerischen Krebsliga. Burckhardts Engagement für die Medizin wurde 1974 von der Universität Basel mit seiner Ernennung zum Ehrendoktor der Medizin gewürdigt. Im weiterer wirkte er lange Jahre als Präsident der Allgemeinen Lesegesellschaft, war Vizepräsident der Sparkasse Basel sowie Delegierter in der Verwaltung des Basler Stadttheaters.

Ferner durften die Hebel-Stiftung und die Akademische Zunft Burckhardt zu ihrem Kreis zählen. Breite Popularität erlangte er indes unter seinem Pseudonym "Blasius". Er galt als der Basler Mundartpoet schlechthin und verstand es Baslerisches humorvoll-satirisch in den Mantel des lyrischen zu Papier zu bringen. Er war auch ein gefragter Autor von fasnächtlichen Zeedel und Schnitzelbängg, die unter seiner Feder einen besonderes geistreichen Esprit atmeten.

Mit seinem Tod am 13. Oktober 1992 hinterliess Blasius eine Lücke die Basel schmerzlich empfand. Doch nebst der Lücke hinterliess er eine Riehe von Werken, die ihn wiederum bei den Liebhabern der Basler Mundart unsterblich machte. Die folgende Liste von in Buchform publizierten Werken von Blasius erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Vorwiegend heiter, Basel, 1949

Kleine Stadtmusik, Basel, 1951

Soll i oder soll i nit, Basel, 1954

Verzell du das em Fährimaa!, Basel, 1955

Spritzfährtli, Basel, 1958

I bin e Bebbi, Basel, 1967

Der Till vo Basel, Basel, 1972

Haimlifaiss, Basel, 1984

Der Basler und sy Wält, Basel, 1986




Beitrag erstellt 25.08.09

Quellen:

Hans Peter Muster, Chronik 1992 (Todesanzeige Felix Burckhardt) , publiziert im Basler Stadtbuch 1992, Christoph Merian Verlag, Basel, 1993, ISBN 3-85616-053-1, Seite 297

Rudolf Suter, Autorenverzeichnis, publiziert in Uff baaseldytsch, Friedrich Reinhard Verlag, Basel, 1988, ISBN 3-7245-0637-6, Seite 381

o.A., Autorenverzeichnis, publiziert im Basler Stadtbuch 1983, Christoph Merian Verlag, Basel, 1984, ISBN 3-85616-018-3, Seite 295

engel

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